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Verkehrsunfall
Polizeiliche Verkehrsunfallstatistik 2022 vorgestellt
In keiner großstädtischen Region in NRW können sich die Menschen im Verkehr so sicher fühlen wie im Bergischen Städtedreieck. Präventionsarbeit trägt Früchte.

Ankommen. Leben. Mit diesen beiden Worten begrüßte die Kreispolizeibehörde Wuppertal am Mittwoch, 01.03.2023, Medienvertreterinnen und -vertreter zur Vorstellung der Polizeilichen Verkehrsunfallstatistik 2022. Die Begriffe prägen ein Video des Landesamts für Aus- und Fortbildung bei der Polizei (LAFP) NRW, mit dem die Pressekonferenz im Polizeipräsidium Wuppertal eröffnet wurde. Sie stehen aber auch für das Ziel der Arbeit der Polizei in allen Bereichen des Straßenverkehrs: Die Menschen sollen sicher und wohlbehalten dort ankommen, wo sie hinwollen.  

Gemessen daran, war das Jahr 2022 in Wuppertal, Remscheid und Solingen ein Gutes. Zumindest auf den zweiten Blick. „Wir mussten zwar im Vergleich zum Vorjahr Steigerungen der Unfall- und Verunglücktenzahlen in fast allen Bereichen verzeichnen“, konstatierte Polizeipräsident Markus Röhrl, ordnete die Statistik aber sogleich ein: Dadurch, dass viele der pandemiebedingten Maßnahmen zurückgenommen wurden, seien auch wieder mehr Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen. Mit der steigenden Zahl an Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern stieg auch das Risiko für Unfälle.

Ein Vergleich der Zahlen des vergangenen Jahres mit denen der Pandemiejahre 2020 und 2021 fällt also schwer. Mehr Sinn macht da der Blick auf das Vor-Corona-Jahr 2019.

Wahrscheinlichkeit, in einen Unfall verwickelt zu sein, bleibt gering

Und der stimmt positiv: Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle sank im Vergleich zu 2019 noch einmal um 3,5 Prozent auf nun 24.131 (2019: 25.110). Ähnlich verhielt es sich bei der Anzahl der Menschen, die an Verkehrsunfällen beteiligt waren: Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 waren es im vergangenen Jahr 6 Prozent weniger.

Die Wahrscheinlichkeit, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu sein, bleibt für die Bürgerinnen und Bürger im Bergischen Städtedreieck also gering, wie auch die Verunglücktenhäufigkeitszahl – also die Anzahl der verunglückten Menschen pro 100.000 Einwohner – zeigt. Auch sie lag mit 312 niedriger als 2019 (331). „Damit rangiert die Kreispolizeibehörde Wuppertal im Vergleich der 47 Kreispolizeibehörden in NRW auf Platz 3“, stellte Behördenleiter Markus Röhrl fest und betonte angesichts der eher ländlich geprägten Behörden auf den ersten beiden Plätzen: „Das Bergische Städtedreieck ist die großstädtische Region in NRW, in der die Wahrscheinlichkeit, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden, am geringsten ist.“

Ganz besonders freute sich der Polizeipräsident darüber, dass die Anzahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder drastisch gesunken ist – und zwar um fast ein Drittel im Vergleich zu 2019. Zurückzuführen sei dieser erfreuliche Trend unter anderem auf die „sehr aktive Präventionsarbeit unserer Behörde in Kindergärten, Kitas und Schulen“, erklärte der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeirat Falko Lotz. 

Kontrolldruck auf Alkohol und Drogen im Straßenverkehr bleibt hoch

Doch es gibt auch Bereiche, die den Verantwortlichen beim Polizeipräsidium Wuppertal Sorgen bereiten. So gab es in 2022 164 Unfallfluchten mit Personenschaden (2019: 158). Immerhin lag die Aufklärungsquote in diesem Bereich bei 64 Prozent, womit das PP Wuppertal im Vergleich der 47 Kreispolizeibehörden auf Rang 9 steht.

Darüber hinaus spielen auch Unfälle mit E-Scootern und Pedelecs eine immer größere Rolle – allein schon, weil beide relativ neuen Fortbewegungsmittel immer häufiger genutzt werden. Es sei wichtig, dass sich Fahrerinnen und Fahrer das Fahrverhalten dieser Zweiräder und damit verbundene Gefahren bewusst machten, betonte Röhrl.

Im Bereich der illegalen Kraftfahrzeugrennen entwickelt sich die Lage im Bereich der Kreispolizeibehörde Wuppertal entgegen dem Landestrend. Hier sank die Zahl der Strafanzeigen 2022 auf 52 (2021: 54) und auch die Zahl der damit verbundenen Unfälle sank von 16 auf 10. „Wir haben in unserem Zuständigkeitsbereich keine zusammenhängende Szene. Oft handelt es sich um Alleinrennen oder beispielsweise den Versuch, sich einer Polizeikontrolle zu entziehen“, schilderte der Leiter der Direktion Verkehr Falko Lotz die Situation. Dennoch: Die Polizei habe das Thema im Fokus und schreite sofort ein, so Markus Röhrl. Er warnte zugleich: „Wer an so einem Rennen teilnimmt und es kommt zu einem Unfall mit Verletzten oder sogar Toten – der muss mit einer hohen Haftstrafe rechnen.

Fest im Blick hat die Behörde auch die Themen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr. Nicht, weil es in Wuppertal, Remscheid und Solingen ein besonderes Problem darstelle, sondern, weil die Konsequenzen daraus dramatisch sein können. „Wer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilnimmt, der ist ein großes Risiko für sich, aber auch für Andere“, betonte der Polizeipräsident. Deshalb soll der Kontrolldruck auch im Jahr 2023 hoch bleiben. „Bei Alkohol- und Drogenkontrollen haben wir unsere Anstrengungen bereits im vergangenen Jahr erhöht – und werden es weiterhin tun. Zu jeder Tages- und Nachtzeit“, kündigte Direktionsleiter Falko Lotz an.

Den detaillierten Jahresbericht 2022 sowie die Zahlen der vergangenen Jahre finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.

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