Beide Ausstellungen widmen sich dem Gedenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus – mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Die von den Remscheider Schülern mit Unterstützung von Lehrern und lokalen Historikern entworfene Ausstellung thematisiert die sogenannte „Polenaktion“ und die Pogromnacht in Remscheid. Die Wanderausstellung „ Vor aller Augen“ von der Berliner Stiftung „Topographie des Terrors“ möchte indes mit zahlreichen Fotos zeigen, wie alltäglich und öffentlich die organisierte Gewalt gegen Minderheiten, politische Gegner und Andersdenkende im Nationalsozialismus stattgefunden hat.
Ziel der Schülerinnen und Schüler ist es zum einen, an Verfolgte und Verfolger zwischen 1933 und 1945 in Remscheid zu erinnern. Zum anderen sollen die Ausstellungen der interessierten Öffentlichkeit und insbesondere Schülern der Stadt sowie den Jugendorganisationen der Nachfolgeorganisationen der Verfolger und Verfolgten eine Möglichkeit der Bildung und des Gedenkens am historischen Ort geben.
Besuchstermine nach AbspracheBeide Ausstellungen sollen für vier Monate im ehemaligen Pferdestall, Quimperplatz 1, zu sehen sein. Besichtigungen sind nach Absprache mit der Schule möglich. Die Ausstellungen richten sich an alle Interessierten, „seien es Schülerinnen und Schüler von Remscheider Schulen, Jugendorganisationen verschiedenster Organisationen (Gewerkschaften, Parteien, Kirchen etc.), Aus- und Fortbildungseinrichtungen der Polizei und Justiz oder auch interessierte Bürgerinnen und Bürger“, heißt es von der Schule. Um Besucher durch die Ausstellungen führen zu können, haben sich Schülerinnen und Schüler des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zu Guides ausbilden lassen.
Zur Eröffnung der Ausstellungen am Donnerstag, 9. November, 13 Uhr, kamen zahlreiche geladene Gäste, darunter auch Verfolgte des Nationalsozialismus sowie Vertreter der Nachfolgeorganisation der Verfolgten.
Der ehemalige Pferdestall bietet als Gebäude einen historischen Ort, der in seiner Substanz noch relativ ursprünglich erhalten ist. Zeitzeugen haben berichtet, dass der Pferdestall im Nationalsozialismus genutzt wurde, um Menschen vor ihrer Deportation festzuhalten.