In kaum einer anderen Dienststelle ist Teamwork von so großer Bedeutung, wie bei der Bereitschaftspolizei in einer Hundertschaft. Die besteht übrigens nicht aus genau einhundert Leuten: Es gibt drei Züge mit jeweils 38 Beamtinnen und Beamten und eine 9-köpfige Führungsgruppe, also insgesamt 123 – und wir sind drei von diesen 123.
Wir werden meist dort eingesetzt, wo viel Polizei benötigt wird:
Zum Beispiel bei Demonstrationen, Fußballspielen, Suche nach vermissten Personen, größeren Unglücksfällen, Razzien und Castor-Transporten. Dabei werden wir nicht selten auch von anderen Bundesländern angefordert und sind dann mehrere Tage nicht bei unseren Familien und Freunden. Solche Einsätze müssen natürlich auch gut vorbereitet werden. Deshalb verbringen wir viel Zeit mit Fortbildung, um in Taktik, Recht und auch körperlich fit zu bleiben. Mit Marschieren allein ist es da nicht getan, es muss auch geübt werden, wie man bei Amoklagen vorgeht oder gewaltfrei eine Sitzblockade auflöst.
Viele dieser Einsätze sind rechtzeitig bekannt, andere treffen uns unerwartet als Alarmierung. Dann muss es schnell gehen... auch dann, wenn es fünf Minuten vor Feierabend ist und man sich mit den Kumpels zum Grillen verabredet hat. Wenn die Party schon längst vorbei ist, stehen wir vielleicht immer noch irgendwo in einem Waldgebiet und suchen nach vermissten Kindern, einer verwirrten Oma oder einer Leiche ...
Wo wir sind ist vorneBei Demonstrationen und Fußballspielen sind wir oft der Puffer zwischen zwei Gruppen, die ihre Interessen meist nur mit Gewalt durchsetzen können oder wollen. Wir verstehen uns aber gerade nicht als die von den Medien gezeigte Prügeltruppe, die mit Helm und Schlagstock vorgeht. Ganz im Gegenteil: Wir versuchen stets, mit friedlichen Mitteln und mit Worten, solche Situationen zu entschärfen. Wenn wir nicht gerade Fortbildung machen oder durch Einsätze gebunden sind, unterstützen wir die Kolleginnen und Kollegen des Streifendienstes und des Ermittlungsdienstes bei ihrer Arbeit.
Teamwork live ebenMoment ... Gerade klingelt das Telefon: ALARMIERUNG – es geht um ...
(Text von Thomas Urny, Marcus Gründer und Lars Schmidt, BP Wuppertal)