Kriminelle missbrauchen Corona-Krise

Arzt mit Mund Nasen Schutz, Handschuhen und Spritze
Kriminelle missbrauchen Corona-Krise
Betrug in Zusammenhang mit Impfstoffen und Variationen des Enkeltricks
Schamlos nutzen Betrüger die Corona-Krise sowie den Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach einem baldigen Ende der Pandemie aus. Neben Variationen des bekannten Enkeltricks versuchen sie mit vorgetäuschten Verkaufsangeboten eines Impfstoffs insbesondere ältere Menschen um ihr erspartes Geld zu bringen.
Pressestelle, Öffentlichkeitsarbeit

Trickbetrügern im Zusammenhang mit Impfungen

Die Polizei warnt vor Trickbetrügern, die in der aktuellen Corona-Pandemie Nutzen aus Angst und Unsicherheit ihrer Opfer ziehen wollen. Die Täterinnen und Täter setzen dabei insbesondere psychologische Mittel ein um Geld oder Wertgegenstände zu erlangen.

In einigen Fällen boten Betrügerinnen und Betrüger einen Corona-Impfstoff eines bekannten Herstellers am Telefon an.

Impfstoffe werden auf dem freien Markt nicht verkauft!

In der kommenden Zeit ist mit vermehrten Anrufen der Täter und Täterinnen zu rechnen, die dadurch in Privatwohnungen gelangen wollen, um sich illegal zu bereichern.

Die Polizei gibt folgende Hinweise:

  • Lassen Sie sich bei versuchten telefonischen Geschäftsanbahnungen (Impfstoffverkauf) auf keinen Fall auf ein Gespräch ein, sondern legen Sie sofort auf.
     
  • Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie Unbekannte ggf. zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
     
  • Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucherinnen und Besucher: Sprechen Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
     
  • Die Polizei appelliert an Angehörige, ältere Familienmitglieder zu sensibilisieren. Sollten Sie Zweifel an der Situation haben oder bereits Opfer geworden sein, melden sie sich umgehend bei der Polizei.


Enkeltrick mit fieser neuen Masche

Betrüger melden sich meist telefonisch aus Call-Centern mit Sitz im Ausland bei ihren Opfern und gaukeln gekonnt die Erkrankung einer nahestehenden Person vor. Für die medizinische Behandlung würde dringend Geld benötigt, das anschließend von einem Freund, Bekannten oder einer anderen vertrauenswürdigen Person abgeholt werden soll.

  • Am 02. April 2020 meldete sich bei einem 71-jährigen Wuppertaler ein "falscher" Sohn, der angeblich am Corona-Virus erkrankt sei und zurzeit in einem Krankenhaus behandelt würde. Um die teuren Medikamente zu bezahlen (in diesem Fall Spritzen) benötige er sofort Bargeld. Durch zahlreiche Anrufe des vermeintlichen Sohnes setzten die Täter ihr Opfer permanent weiter unter Druck. Als der 71-Jährige in der Filiale eines Geldinstituts Bargeld abholen wollte, wurde ein Mitarbeiter stutzig und informierte umgehend die Polizei.
     
  • Eine identische Geschichte ereignete sich auch in Remscheid. Am 31.März.2020 konnte eine aufmerksame Mitarbeiterin einer Bankfiliale die Übergabe von 10.000 Euro verhindern, als eine 85-Jährige diesen Betrag von ihrem Konto abheben wollte. Bislang zählt die Polizei im Bergischen Städtedreieck mehrere bekannt gewordene Versuche dieser Art.
     
  • Am vergangenen 27.März 2020 führte in Wuppertal das dreiste Vorgehen der Straftäter leider zum Erfolg. Im guten Glauben ihrem erkrankten Sohn zu helfen, warf eine ebenfalls 71-jährige Wuppertalerin insgesamt 10.000 Euro, wie zuvor vereinbart, aus einem Fenster in die Hände eines angeblichen Klinikmitarbeiters. Der Unbekannte verschwand mit dem Ersparten seines Opfers, eine Fahndung verlief ergebnislos.

Das Polizeipräsidium Wuppertal bittet Angehörige oder nahstehende Personen mit älteren Menschen über die verschiedenen Methoden der Trickbetrüger zu sprechen. Angerufene sollten stets misstrauisch sein, wenn sie telefonisch um Geld gebeten werden. Geld oder Wertsachen sollten niemals an unbekannte Personen übergeben werden. Bei verdächtigen Anrufen bitte die Polizei unter 110 informieren. 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110