Motorradsaison
Mensch und Motorrad fit machen für die Saison
Bevor es nach dem Winter wieder auf die Straße geht, sollten Technik, aber auch der Mensch am Lenker in der richtigen Verfassung sein.

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für den sicheren Start in die Motorradsaison.

Neben dem Technik-Check des Motorrades sollte dabei auch ein Blick auf den Fahrer, seine mentale und körperliche Verfassung sowie auf die Schutzausstattung geworfen werden.

Aber der Reihe nach:

  • Neben einer Inspektion durch eine Fachwerkstatt, können einige wichtige Dinge am Motorrad selbst überprüft werden. Dazu gehört der Zustand der Batterie, die Flüssigkeitsstände von Öl, Benzin, Kühlflüssigkeit und Bremsflüssigkeit.

Die gesamte Bremsanlage ist dahingehend zu überprüfen, ob Undichtigkeiten an Bremsschläuchen, Flüssigkeitsbehältern oder Bremssätteln festzustellen sind. Und wie sieht es mit Verschmutzungen der Bremsscheiben und der Dicke der Bremsbeläge aus?

  • Ganz wichtig sind auch die Reifen. Stimmt die Profiltiefe noch?

Auch beim Motorrad gilt die Mindestprofiltiefe von 1,6mm. Hinzu kommt das Alter der Reifen, sie sollten nicht älter als 6 Jahre sein. Das können wir an der DOT Nummer überprüfen. Von den seitlich am Reifen eingegossenen vier Ziffern geben die ersten beiden die Produktionswoche, die zweiten beiden das Produktionsjahr an.

Wichtig ist natürlich auch der richtige Luftdruck. Die Werte für den jeweiligen Beladungszustand finden sich in der Bedienungsanleitung.

  • Dann empfiehlt sich noch ein Test der elektrischen Anlage und des richtigen Kettendurchhang. Dieser ist wichtig, damit das Motorrad auch über den gesamten Federweg verfügt.

Und schon sind wir beim Fahrer.

  • Auch für den Helm und die Schutzkleidung gibt es ein Verfallsdatum, da die Kunststoffe durch UV-Licht altern und spröde werden, sofern diese nicht mit einem besonderen UV-Schutz versehen sind. Die meisten Hersteller empfehlen eine Nutzungsdauer von 5 bis 7 Jahren.

Das auf Kratzer überprüfte Visier sollte bei Beschädigungen sofort gewechselt werden.

  • Die Schutzkleidung soll beim Sturz auf die Fahrbahn den Aufschlag dämpfen und Abriebfestigkeit für die Rutschphase bieten. Dazu sollten Protektoren die EN 1621-1 für Gelenkprotektoren oder die EN 1621-2 für Rückenprotektoren erfüllen. Hierbei sollten die Level 2 Protektoren dieser EN gewählt werden, da sie einen deutlich besseren Schutz bieten als die Level 1 Protektoren.

Vorhanden sein sollten in der Motorradkleidung Knie-, Hüft-, Ellenbogen-, Schulter-, Rücken-, Steißbein-, Brust- und Schienbeinprotektoren. Dazu gehören Handschuhe mit hoher Abriebfestigkeit, Knöchel- und Handgelenksprotektor und Stiefel mit Knöchelschutz und einer Stahleinlage in der Sohle.

Neben einem guten Wetterschutz, sollte die Kleidung den Fahrer auch für andere Verkehrsteilnehmer besser sichtbar machen. Kontrastreiche Kleidung, besser noch eine Sicherheitsweste mit reflektierenden Elementen (aus flatterfreiem Stretch-Material) ist hier eine sehr gute Lösung.

Und jetzt sind wir bei der persönlichen Vorbereitung des Fahrers angekommen 

  • Motorrad fahren ist mit Sport zu vergleichen. Und wie bei jedem anderen Sport ist auch hier regelmäßiges Training und erst recht nach längerer Pause nötig. Motorrad fahren beansprucht aber nicht nur den Körper in besonderem Maße, auch die mentale Einstellung und Leistungsfähigkeit muss trainiert werden.

Deshalb sollten praktische Fahrübungen, Brems- und Ausweichmanöver sowie die Vorbereitung auf mögliche Gefahrszenarien und die dazugehörigen Bewältigungsmuster zur Verhinderung eines Anpralls ein Muss für die Vorbereitung sein.

Am besten übt man das unter fachlicher Anleitung bei einem Fahr- und Sicherheitstraining.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110