Radikalisierung erkennen – Radikalisierung entgegenwirken

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Radikalisierung erkennen – Radikalisierung entgegenwirken
Ob Linksextremismus, Rechtsextremismus oder Islamismus/Salafismus - was tun, wenn ein Mensch aus meinem persönlichen Umfeld abzurutschen droht? Die Polizei klärt auf.

Ob Linksextremismus, Rechtsextremismus oder Islamismus/Salafismus – eins haben diese Strömungen gemeinsam: Sie lehnen die in Deutschland geltende freiheitlich demokratische Grundordnung ab. Viele sind offen für die Begehung von Straftaten bis hin zur Anwendung von Gewalt, um ihre Ziele durchzusetzen.

Ra­di­ka­li­sie­rungs­pro­zes­se sind nicht immer unmittelbar zu erkennen, denn es gibt keine allgemeingültigen Anzeichen oder eindeutige Kriterien einer Radikalisierung.

Allerdings bemerken Familie, Freunde oder Lehrkräfte oft ein verändertes Verhalten einer Bezugsperson. 

Ihnen fällt auf, dass Einstellungen der Person immer extremer werden?

Ihnen fällt auf, dass die Person sich aus dem sozialen Umfeld zurückzieht bzw. ihr Verhalten ändert?

Sie fragen sich: Was kann ich tun?

 

Radikalisierung – was ist damit gemeint?

Radikalisierung beschreibt eine politische Einstellung, die grundlegende Veränderungen an einer herrschenden Gesellschaftsordnung anstrebt. 

Oftmals ist es ein schleichender Prozess in Richtung der Ausbildung radikaler politischer Einstellungen. Derartige Prozesse bergen das Risiko, in einer kriminellen Karriere zu münden, an deren Ende die Ausübung schwerer Gewalttaten in Gestalt terroristischer Anschläge stehen kann. 

Richtiges Verhalten bei Radikalisierung

Für den Umgang mit extremistischen Haltungen und Gedankengut gibt es kein Patentrezept, jedoch können folgende Tipps hilfreich sein:

1. Distanz zu extremistischen Provokationen!

Provokationen gegenüber Erwachsenen gehören zur normalen Entwicklung bei Jugendlichen. Dieses Wissen hilft, bei extremistischen Äußerungen Distanz zu wahren und angemessen zu reagieren. Lassen Sie ausgesprochene extremistische oder rassistische Äußerungen nicht unwidersprochen im Raum stehen!

Oft ist es hilfreich zu hinterfragen statt zu belehren. So kann auf Widersprüche in der Argumentation aufmerksam gemacht werden.

2. Anerkennung vermitteln und Vorverurteilungen vermeiden! 

Jugendliche sind auf der Suche nach Anerkennung und finden diese in extremistischen Gruppierungen. Vorurteile und Herabsetzungen „Anderer“ werten das schwache Selbstwertgefühl auf.

Einstellungs- und Verhaltensänderungen können bei Jugendlichen nur erreicht werden, wenn sie sich als Person akzeptiert fühlen.

Betroffene sollten demzufolge nicht ignoriert werden, sie benötigen weiterhin Unterstützung und Respekt. 

Geben Sie jedoch klar zu verstehen, dass seine Einstellung und Haltung nicht geteilt oder akzeptiert wird.

Setzen Sie Grenzen, bleiben Sie jedoch im zugewandten Kontakt.

3. Vorbild sein!

Eine Erziehung zu tolerantem und demokratischem Verhalten erfordert vor allem auch das Vorleben eines positiven Vorbildes.

4. Beratungsstellen zu Rate ziehen!

Informieren Sie sich zu der entsprechenden Thematik. 

Scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt zahlreiche Beratungsstellen, bei denen man sich auch anonym beraten lassen kann. 

5. Polizei informieren!

Bei Hinweisen auf eine strafrechtliche Relevanz ist die Polizei zu informieren. Bei akuten Gefährdungssituationen wählen Sie 110.

Stoßen Sie auf sogenannte Memes im Netz (humoristische oder satirische menschenverachtende und demokratiefeindliche Abbildungen), sichern sie Beweise z.B. in Form von Screenshots.

 

Ansprechpartner helfen weiter (Links)

Informationen für Schulen und Lehrende

Weitere Informationen zum Thema

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110