Die schlechte Nachricht zuerst: Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Straßen von Wuppertal, Remscheid und Solingen ist im vergangenen Jahr um knapp 1000 auf 25.705 gestiegen. Auf den ersten Blick keine gute Entwicklung – aber eine, die sich einordnen lässt, wie Polizeioberrat Falko Lotz, Leiter der Direktion Verkehr beim Polizeipräsidium Wuppertal, bei der Vorstellung des Jahresverkehrsberichts 2024 am Montag, 17.03.2025, betonte.
„In der Gesamtzahl ist jeder Unfall, auch der kleinste Parkrempler, enthalten. Wichtiger ist uns daher eine andere Zahl: Im vergangenen Jahr wurden im Verkehr nur noch 247 Menschen schwer verletzt. Das ist erneut ein Rückgang nach 276 Schwerverletzten im Vorjahr und ein guter Erfolg für uns“, erklärte Falko Lotz.
Unfallfluchten sind kein Kavaliersdelikt
Ohnehin relativieren sich die Unfallzahlen bei einem Blick auf die Verunglücktenhäufigkeitszahl – der rechnerischen Anzahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohner. Hier liegt die Kreispolizeibehörde Wuppertal mit 334 deutlich unter dem Landesschnitt von 415,7. Ein Wert, der angesichts der großstädtisch geprägten Struktur im Städtedreieck umso höher zu bewerten ist. „Die Straßen in unserer Region sind überdurchschnittlich sicher“, konstatierte der Leiter der Direktion Verkehr.
Trotzdem sieht Falko Lotz in einigen Bereichen Handlungsbedarf. So flüchteten im vergangenen Jahr 181 Beteiligte eines Unfalls, bei dem Menschen verletzt wurden, vom Unfallort. Der höchste Wert seit zehn Jahren, sodass auch die zugleich deutlich gestiegene Aufklärungsquote in dem Bereich nur bedingt zufriedenstellend ist. „Unfallfluchten sind kein Kavaliersdelikt. Erst recht nicht, wenn dabei Menschen verletzt wurden“, stellte der Leiter der Direktion Verkehr klar.
Verstärkte Kontrollen gegen verantwortungslose Nutzung von E-Scootern
Auffällig ist darüber hinaus die Zahl der Verunglückten mit sogenannten Elektrokleinstfahrzeugen. Gemeint sind damit insbesondere E-Scooter, wie sie auch in Wuppertal und Solingen immer häufiger genutzt werden. Dass sich die Scooter zunehmender Beliebtheit erfreuen und das betreffende Mietangebot in Wuppertal im vergangenen Jahr um einen weiteren Anbieter erweitert wurde, sind zwar Gründe für den Anstieg. Doch dass sich die Zahl der Verunglückten 2024 auf 119 fast verdoppelt hat (2023: 61) und 18 Menschen bei Unfällen mit Elektrokleinstfahrzeugen sogar schwer verletzt wurden, will Falko Lotz nicht einfach akzeptieren. „Vielen Nutzenden fehlt die Erfahrung im Umgang mit diesem Verkehrsmittel. Gleichzeitig stellen wir immer wieder Menschen fest, die beispielsweise zu zweit auf einem Roller stehen, eigentlich noch gar nicht das Mindestalter von 14 Jahren erreicht haben oder die Scooter alkoholisiert nutzen“, beschreibt der Leiter der Direktion Verkehr. Und kündigt für das laufende Jahr 2025 an, die Präventionsmaßnahmen durch verstärkte Kontrollen zu ergänzen.
Den detaillierten Jahresbericht 2024 sowie die Zahlen der vergangenen Jahre finden Sie im Downloadbereich auf der rechten Seite.