Das Rheinisch-Bergische Zentrum für Polizeigeschichte soll ein „Lern und Bildungsort“ für Polizeibeamte sowie Bürgerinnen und Bürger im Bergischen Land werden. Mit diesem Ziel und mit der Erwartung etwas zu aufzubauen, das über die Grenzen von Wuppertal, Solingen und Remscheid hinaus nachhaltige Wirkung hinterlässt, begrüßte am vergangenen Sonntag Polizeipräsident Markus Röhrl unter anderem Innenminister Herbert Reul im Polizeipräsidium. Unter den Gästen waren auch die Mitglieder des Beirates, der „Bürgersinn, fachliche Kompetenz und eine kritische Perspektive“ mit in das Bildungszentrum einbringen soll, so Röhrl. „Sie sind das Bindeglied zwischen der Polizei und den Bergischen Bürgern!“
Die inhaltliche Bedeutung und auch die Motivation sich für dieses Projekt zu engagieren fasste Innenminister Reul in seiner Ansprache in einem Satz zusammen. „Die Polizei ist dafür verantwortlich sich zu erinnern“. Er machte deutlich, dass „die Behörden schon vieles unternehmen, um das Bewusstsein zu schärfen, aber wenn die Möglichkeit besteht derartige geschichtlich geprägte Orte mit einzubeziehen, dann muss man diese nutzen“. Zudem ließ er keinen Zweifel daran, dass er vom Erfolg des Rheinisch-Bergischen Zentrums für Polizeigeschichte überzeugt ist: „Es wird funktionieren, wenn alle Seiten zusammen arbeiten“.
In der Folge führte der Leiter des Projektes Klaus Theisen im Rahmen einer historischen Führung durch das Gebäude. Ob das Gemälde „Die Neuzeit“, die geschliffenen Fensterglasscheiben im Treppenhaus oder der beeindruckende Saal 300 – die Besucher waren fasziniert von den historischen Dokumenten und deren Einordnung in die geschichtlichen Ereignisse im Rahmen der Führung.
In der darauffolgenden Beiratssitzung sprachen die Mitglieder, in Anwesenheit des Innenministers, über die Ziele, Meilensteine und Wünsche, die sie mit diesem wegweisenden Projekt verbinden. Wichtiger Aspekt für die weitere Planung wird die enge Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Aus- und Fortbildung der Polizei NRW, mit der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und mit dem Innenministerium.
Neben der Tatsache, dass sehr viel Arbeit vor den Verantwortlichen liegt, da eine Großzahl der historischen Dokumente noch zu sichten, katalogisieren und zu bewerten sind, wurde jedoch schon hier deutlich: Das Projekt „Rheinisch-Bergisches Zentrum für Polizeigeschichte“ wird zukünftig einen bedeutenden Beitrag zur politischen Bildung – auch für Schülerinnen, Schüler und Bürger – im bergischen Städtedreieck und darüber hinaus liefern!